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Emotionaler Abschied von zwei Trainerinnen

SCHNEIDHAIN – HBV-Kinderfastnacht mit tollen Tanzeinlagen, „Herrn Schlauberger“, „Frau Jauch“ und einer Premiere, die glückt – VON ESTHER FUCHS

Dienstag, 13. Februar 2024, Taunus Zeitung / Lokales

Luftschlangen, Luftballons, strahlende Gesichter und ein Bühnenprogramm von Kindern für Kinder. Eltern und Großeltern sind natürlich erlaubt. Doch schnell ist klar, wer am Sonntag das närrische Zepter in der Hand hält – der Nachwuchs gibt in der Heinrich-Dorn-Halle den Ton an! Der Heimat und Brauchtumsverein (HBV) lädt zur Kindersitzung ein.

Der Panzerknacker schunkelt mit dem Agenten. Der Polizist ruft Helau. Die Prinzessin rückt ihr Krönchen zurecht und staunt über die Kostüme der Garden und Schautänzerinnen auf der Bühne.

Viele Umarmungen und ein paar Tränen

Das Sitzungsprogramm steht dem der Erwachsenen in nichts nach. Nachwuchssorgen brauchen die Schnaademer nicht zu haben. „Lollipops“, „Bambini“, „Sweet Angels“ sind die jüngsten HBV-Eigengewächse. Befreundeten Tanzgruppen mischen mit. Die Schloßborner Garden sind angerückt. Nicht nur als fetzige Funkenmariechen sorgen sie für Kurtweil. Auch mit anderen Tanzdarbietungen lösen sie Begeisterungsstürme aus.

Die jungen HBV-Moderatorinnen Sarah und Alicia sind kostümiert, gut gelaunt und vorbereitet auf den Nachmittag. Das Narrenschiff manövrieren die beiden jungen Damen sicher durch den Konfetti-Ozean. Zum Warmwerden wird geklatscht.

Danach steigt Tiago, ein Neuling, als Redner in die Bütt. Der Zehnjährige nimmt die Erwachsenen aufs Korn. „Die meisten wissen es wahrscheinlich. Eltern, die sind oberpeinlich. Meine, die sind wirklich nicht zu loben. Ich denk mir, in meinem Kopf da oben: Sie müssen es doch checken, so Oldies, die müsste man verstecken.“ Tiago stichelt munter: „Meine Mutter, sonst auf Zack, hat, ich geb’s zu, zwar Geschmack.“ Doch die Kleidergröße „entspricht nicht mehr der Norm. Liegt wohl an ihrer Körperform.“ Die Premiere in der Bütt glückt.

Der Nachwuchs ist schon warm gefeiert. Aber die Moderatorinnen ahnen: „Da geht noch mehr.“ Also? „Kommt, lasst uns tanzen!“, rufen Sarah und Alicia. „Sascha, spiel’ doch bitte mal etwas zum Schunkeln!“, ermuntert Sarah den Mann am Keyboard und hakt sich bei Alicia ein. Sascha ist für die Musikeinlagen zuständig und macht, was die Jugend wünscht.

Die HBV-Lollipops tanzen ihren Candy-Tanz und lösen große Emotionen aus. Die Trainerinnen Katrin Weck, Lena Dorn und Lisa Büttner verdrücken im Anschluss ein Tränchen. Nach über zehn Jahren hören Lisa Büttner, kürzlich Mutter geworden, und Katrin Weck auf. Mit einem Geschenk und vielen Umarmungen gehen sie von der Bühne.

Wer schafft es, Jung und Alt mit witzigen Pointen und ganz ohne Lampenfieber zu begeistern? Henri und Johanna sind das Dreamteam und närrisches Zweigestirn mit Bühnenerfahrung. „Schneidhain sucht das Super Brain“, also das Superhirn, lautet ihre Parodie auf „Deutschland sucht den Superstar“. Die beiden Zehnjährigen mimen den Quiz-Kandidaten „Herr Schlauberger“ und „Frau Jauch“. „Wo kommen Sie her?“, fragt Johanna Jauch, die Quizmasterin. Henri Schlauberger, antwortet: „Von da vorne, aus der ersten Reihe!“ Eigentlich komme er ja aber aus einem Dorf, „aus Düsseldorf“, ergänzt er noch. Die Kinder lachen. Henri wird zum einstimmig Quiz-Champion gekrönt.

Mit fetzigen Rhythmen zeigen die Tänzerinnen der Schloßborner Minigarde ihren Showtanz und wechseln während der Aufführung sogar die Kostüme. Hebefiguren? Spagat? Das schaffen die Gardistinnen mühelos. Die HBV-Sweet Angels legen noch eine Schippe drauf. Der Kindergarten Purzelbaum grüßt musikalisch, und die kleinsten Sternchen der Schloßborner Fassenacht entzücken mit Taft und Tüll. Die HBV-Bambini leiten das große Bühnenfinale ein. Alle Protagonisten zeigen sich im Konfettiregen noch einmal dem Publikum. Mit einer Polonaise fliegen die Löcher dann zum Schluss durch den Käse. Nächstes Jahr feiern sie wieder Schneidhainer Kindersitzung. Das beschließt der Nachwuchs noch am selben Nachmittag.

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Kurzweil mit politischen Spitzen und charmanten Tänzerinnen

SCHNEIDHAIN – Beim Heimat- und Brauchtumsverein kochte der närrische Kessel – VON ESTHER FUCHS

Montag, 12. Februar 2024, Taunus Zeitung / Lokales

Michael Pfeil (r.) und Marco Montana sind die beiden Präsidenten des HBV. Dreimal standen sie als Protokoller in der Bütt’ und nahmen das Ortsgeschehen auf die Schippe. FOTOs: efx

Wer sagt, nur Mainzer könnten Fastnacht? Wer glaubt, nur Kölner hätten tolle Tanzgruppen? Wer meint, großartige Sitzungen finden nur in großen Städten statt? Ein Narr, der das denkt. 2025 sollten sich alle Karnevals-Fans ein Eintrittsticket für die Schneidhainer Fassenachts-Sitzung kaufen. Ein guter Rat: Der frühe Vogel fängt den Wurm! Es gibt nur begrenzt Plätze und die Karten sind in der Regel im Handumdrehen weg. Der Heimat- und Brauchtumsverein (HBV), unter dessen Fittiche in Schaadem (Schneidhain) Fassenacht gefeiert wird, brauchte nämlich wieder nur ein paar Stunden, um alle Plätze in der Heinrich-Dorn-Halle loszuwerden. Im Ortsteil wissen sie, wie närrischer Frohsinn geht und feiern kräftig.

So auch am Wochenende zum nunmehr 46. Mal. Auf der Bühne der Kostümsitzung standen Dr. Michael Pfeil und Marco Montana als närrisches Zweigestirn. Beide hatten den Kuckuck losgeschickt. Der gefiederte Spion flüsterte ihnen, was in Schneidhain vergangenes Jahr passiert ist. Und so waren Pfeil und Montana gleich dreimal als Protokoller-Duo in der Bütt beziehungsweise am Notenständer. Mit genauer Beobachtungsgabe wurden private Erlebnisse und politische Themen aufgeworfen. Der Kuckuck grüßte Noch-Bürgermeister Leonhard Helm (CDU). Rückblickend auf die Renovierung der Heinrich-Dorn-Halle sagte Michael Pfeil: „Ich hatte damals in der Bütt „’nen Helm auf und war für Sicherheit. Auf die Helm-Pflicht habe ich hingewiesen. Das war gescheit. Die Hall ist fertig. Helm-Pflicht ist nicht mehr angesagt.“

Marco Montana dazu: „Lieber Leo, zu Ende geht nun Deine Zeit. Hörtest uns oft zu und warst für jeden Dialog bereit.“ Und dann: „Nadja oder Beatrice, wer bekommt den Gewinn? Wer wird bei der Stichwahl erste Bürgermeisterin?“ Diese Frage soll sich am kommenden Sonntag entscheiden. Und ganz gleich, wer ins Amt gewählt würde. „Ein paar Spitzen an die Politik“, die gehörten auch in Zukunft zur Schneidhainer Fastnacht, warnten die Protokoller augenzwinkernd und widmeten sich dem „Neubaugebiet auf dem Donath-Gelände“ und dem „neuen Feuerwehrhaus an der Wiesbadener Straße“.

Die Kurstadtnarren bewunderten Pfeil und Montana für ihren WBWBBO, den Woogbachwasser-Baabambeler-Orden. Die „Plasterschisser“ (Plaschis) verliehen ihn zum dritten Mal einem Schnaademer. Die Plaschis besuchten als große Abordnung die Schneidhainer Narrhalla, so wie zuvor die Schneidhainer bei den Plaschis in Falkenstein zu Gast gewesen waren. HBV-Vize Oliver Ernst erhielt nach Karl-Ludwig Pfeil und Evelina Eberling den Orden. „Er musste sei Baacher in den Eimer mit Wasser halle (halten)“, erinnerten sich die Protokoller.

Die Schneidhainer verliehen auch selbst wieder glänzende Orden, dank der Generosität der Urortsteilfastnachter Renate und Karl-Ludwig Pfeil. Die Eltern des Sitzungspräsidenten hatten die Orden gesponsert. Sohn Michael wurde die Narretei sozusagen mit der Muttermilch mitgegeben. Vater „Karlu“ tanzte 1976 im Männerballett, trat „79 dem Elferrat bei. Von 1994 bis 2015 war er Sitzungspräsident, bis 2016 Sohn Michael das närrische Zepter übernahm, erinnerten sie sich. Ehepaar Pfeil Senior wurde mit dreifach donnerndem Helau und einer Stimmungskanone gedankt.

Aufblasbare Kuhkostüme

Kurzweilig ging es mit Tanz, Reden, Show, Musik und Kokolores weiter. Die Mushoba sorgte für Stimmung. Burgfräulein Jessica I. verlieh dem Abend royalen Glanz. Die Schlossborner Garde marschierte in großer Zahl auf. Die jüngsten HBV-Tänzerinnen, die „Lollipops“ erhielten für ihren Auftritt Standing Ovations. „Eine Zugabe? Bühne frei für die Lollipops“, kam Michael Pfeil dem Wunsch gerne nach. „Candyman“ von Christina Aguilera interpretierten die jungen Tänzerinnen in Tüll und mit selbst gebastelten Riesenlutschern. Danach: Das Plaschi-Duo Gnadenlos Ela van der Heijden und Nicole Hülsmann, die schnell noch eine Showtreppe einforderten. Königsteins Erster Stadtrat und Sportdezernent Jörg Pöschl (CDU) improvisierte mit einem Stuhl und seiner Muskelkraft. Die Rednerinnen dankten Pöschl und legten los. Mit gendergerechter Gebärdensprache und Hunger auf ein „Zigeunerschnitzel“. „Das darf man doch nicht mehr sagen!“. Aber essen doch schon, oder? Auf alle Fälle würzig war der folgende Tanz der „Bambinis“. Im Auge des Tigers und Survivers „Eye oft the Tiger“ boten sie eine tolle Show. Die „Sweet Angels“ holten Vanessa Mai und „Venedig“, Gerald Dinies Elvis und die Stadt der Spieler „Viva Las Vegas“ nach Schneidhain. Die „3 lustigen 4“ übermittelten musikalische Grüße aus Kronberg. Dazu ein Tusch für Siegbert Sturm und seinen Musikvortrag. Moritz Grafe und Jens Werner parodierten die beiden Sitzungspräsidenten. Die Schnaadem City Girls trugen aufblasbare Kuhkostüme. Derer entledigten sie sich aber schnell und fetzten als „Cotton Eye Joe“ in Hotpants übers Parkett. Die Kuckucksweiber, Frauen im besten Alter, zündeten mit „Relight My Fire“ die Rakete zum Finale. „Schwitzi & die Weightwatchers“ brachten den närrischen Kessel fast zum Überlaufen. Gefeiert wurde dann auf der Bühne und im Saal bis in die späte Nacht. Helau Schnaadem. Der Kuckuck freut sich schon auf nächstes Jahr!

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Nun sind auch in Kuckuckshausen die Narren los

SCHNEIDHAIN – HBV eröffnet mit Fastnachtsfrühschoppen seine Kampagne – Sitzungen ausverkauft

Mittwoch, 07. Februar 2024, Taunus Zeitung / Lokales / Esther Fuchs

Die Bambinis des HBV tragen nicht nur fetzige Kostüme, sondern zeigen auch einen fetzigen Tanz. FOTO: Efx

Es ist Sonntagvormittag, und alle Tische sind belegt. Kinder rennen als Prinzessin, Clown, Indianer oder Pippi Langstrumpf durch die Heinrich-Dorn-Halle. Die Musikanlage bespielt den Saal. „Da steht ein Pferd auf’m Flur. Ein echtes Pferd auf’m Flur“ singen „Klaus & Klaus“ durch die Lautsprecher. Auf den Stühlen schunkeln und wippen die Besucher im Takt. Die diesjährige Fastnachtskampagne steht unter dem Motto: „In Schneidhain sind die Narren los“. Der Heimat- und Brauchtumsverein (HBV) startet in die fünfte Jahreszeit.

Andere haben ihr Sitzungsprogramm bereits hinter sich. In Kuckuckshausen, wie Schneidhain während der närrischen Zeit heißt, zünden sie am Sonntag die Fastnachtskanone Stufe eins. Stufe zwei, die Kostümsitzung, und Stufe drei, die Kindersitzung, folgen am 10. und 11. Februar. Vorweg: Sowohl die Erwachsenen- als auch die Kindersitzung sind ausverkauft.

Am Sonntag feiern sie sich zur Kampagneneröffnung warm. Auf der Bühne moderiert das närrische Zweigestirn, die beiden Präsidenten Michael Pfeil und Marco Montana. Wo sonst gibt es gleich zwei Präsidenten? Gott Jokus applaudiert bei so viel Engagement für die Narretei, und der Kuckuck lacht von seinem Platz über der Bühne ins Publikum.

Tanzgruppen sind Stolz des Vereins

Der HBV hat viele Stars. Die Tanzgruppen sind der Stolz des Vereins. Viele Mädchen und Frauen haben wieder fleißig trainiert. Zur Kampagneneröffnung geben sie eine Kostprobe. Das interessiert auch das neue Burgfräulein, ihre Lieblichkeit Jessica I., die der Veranstaltung royalen Glanz verleiht.

„Wie schön. Ich freue mich auf die Auftritte“, sagt eine Mutter. Während sie noch Karten für die große Kostüm- und Kappensitzung ergattert hat, hatten andere weniger Glück. „Schade, wir waren zu spät. Gut, dass wir heute hier sind“, berichtet beispielsweise Ingrid Wachendorff, die viele Jahre lang in der Schneidhainer Grundschule „Am Kastanienhain“ unzähligen Kindern die Welt der Mathematik erklärt hat. Die Kinder auf der Bühne kennt die Sozialpädagogin.

Im Akkord werden frische Waffeln gebacken und mit ordentlich Puderzucker bestreut. Dazu gibt es am Ausschank für die Kinder Wasser, Schorle oder Limo. Die Erwachsenen stoßen mit Prosecco an. In der Küche braten deftige Schnitzel in mehreren Pfannen. Serviert werden sie mit Kartoffelsalat. Mit 80 verkauften Schnitzeln haben sie kalkuliert. Zu wenig, wie sich schnell herausstellt. Auch von den 20 Kilogramm hausgemachten Kartoffelsalats wird nichts übrig bleiben. In Schneidhain wird noch richtig gut gekocht. Auch das hat Tradition und ist bekannt. „Alles weg!“, ruft Kalli Vidakovich vom HBV durch die Durchreiche.

Seine Frau, Christine Grafe-Vidakovich, Vereinschefin des HBV, steht da mit dem Vorstand und Trainerinnen auf der Bühne. „Wir wünschen Euch allen ganz viel Spaß und danken Euch und allen Helfern!“, rufen sie. Dann: Ein Tusch. Helau! Die Präsidenten kündigen den nächsten Auftritt an. Nach den Kuckucksweibern und Sweet Angels präsentieren die Bambini ihren Showtanz im pinkfarbenen Tutu. Die Lollipops legen später zuckersüß nach.

Am Nachmittag wird auch die Kuchenbar leer sein. Nächstes Wochenende steht Kuckuckshausen dann richtig Kopf. Schnaadem, helau! efx

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Lollipops üben für großen Auftritt

SCHNEIDHAIN – Heimat- und Brauchtumsverein bereitet Karneval vor

Montag, 08. Januar 2024, Taunus Zeitung / Lokales

Die Lollipops mit Ihren Trainerinnen Lena Dorn und Katrin Weck. Foto: Reis

Nele, Thea und Hanna flitzen durch die Turnhalle. Lisa und Sara machen Dehnübungen. Marie mag es süß. Von den Treffen der „Lollipops“ können die Mädchen nicht genug bekommen. Seit September kommen Marie und die anderen Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren wöchentlich donnerstags in der Heinrich-Dorn-Halle Schneidhain zusammen. Dort warten dann die Trainerinnen Katrin Weck, Lena Dorn und Lisa Büttner.

Die „Lollipops“ sind das jüngste Tanzballett der Schneidhainer Fastnachter. Der Heimat- und Brauchtumsverein, kurz HBV, steckt mitten in den Vorbereitungen auf die närrische fünfte Jahreszeit. Katrin Weck, Lena Dorn und Lisa Büttner üben mit den elf Lollipops den zuckersüßen Bühnenauftritt für die Kampagne ein.

Schneidhain verwandelt sich an Fastnacht wieder in Kuckuckshausen. Die Schnaademer Fastnacht ist nicht nur im Ort legendär. „Wir haben in etwa die erste Hälfte des Auftritts geschafft“, sagt Katrin Weck und ist zufrieden mit der Trainings-Leistung der Mädchen. Lena Dorn hilft dieses Jahr mit. Denn ihre ältere Schwester Lisa, die nun verheiratet ist und kürzlich Mutter wurde, muss als Trainerin etwas kürzertreten. Zumal sie nicht nur als Tanzlehrerin, sondern auch Vorstandsmitglied im HBV aktiv eingebunden ist. „Meine Schwester unterstützt uns dieses Jahr. Für die nächste Kampagne geht das leider arbeitstechnisch nicht. Es wäre toll, wenn sich jemand finden würde, der ab nächstem Herbst als Trainerin mitmacht“, sagt Lisa Büttner. Katrin Weck würde sich über eine ehrenamtliche Mitchoreografin sehr freuen.

Tanz-Trainer gesucht

Der HBV bringt ganzjährig die Menschen zusammen. Kerb, Sankt Martin, Hüttenzauber, „Hello again“-Konzerte. Neu dabei ist nun noch das Heimatkino (wir berichteten). Für Weihnachten bewarb der Verein wieder die „Schnaademer Sterne“. Die Wiesbadener Straße wurde von der Linde bis zum Ortsausgang mit Weihnachtsbeleuchtung bestückt.

Tänzerinnen habe der HBV ausreichend, so die Trainerinnen. Wer etwas auf sich hält und gerne tanzt, der steht hier an Fastnacht auf der Bühne. „Wir können uns nicht beschweren. Die Nachfrage ist groß“, erklärt Lisa Büttner und blickt gut gelaunt auf die munteren „Lollipops“.

Zu den Tänzerinnen mit Erfahrung gesellen sich Neue, wie Hanna und Thea. „Ich tanze gerne“, sagt Thea. Und Marie freut sich, „dass hier immer ganz viele Freundinnen zusammen sind.“

Insgesamt sechs Tanzgruppen haben die HBV-Stadtteilfastnachter. Altersmäßig gestaffelt folgen auf die „Lollipops“ „Bambinis“ und „Sweet Angels“. Die „Schnaadem City Girls“ sind bereits volljährig. Die Frauen im besten Alter nennen sich die „Kuckucksweiber“.

Und wer sagt eigentlich, dass Tanz nur etwas für Frauen sei? In Schneidhain haben sie ein Männerballett aus kernigen Burschen ab 18 Jahren. Das hat sogar Zuwachs bekommen und besteht mittlerweile aus zehn Tänzern.

Wer Interesse hat, im HBV als Trainerin oder Trainer mitzumachen, ist willkommen. Auch Büttenredner, Comedians, Sänger und andere Fastnachter werden immer gebraucht. Infos gibt es per Mail unter info@hbv-schneidhain.de und tanzen@hbv-schneidhain.de.

Narren-Fahrplan im Stadtteil

Die fünfte Jahreszeit ist zwar schon einige Wochen alt. Die Höhepunkte der heimischen Fastnacht kommen aber erst noch – und in Schneidhain erst besonders spät. In Kuckuckshausen, wie der Königsteiner Stadtteil in der Kampagne schon mal genannt wird, startet man traditionell erst etwas später durch. Den Auftakt macht auch in dieser Session der Frühschoppen bei Schnitzel, Kuchen und Kaffee am Sonntag, 4. Februar, um 11.11 Uhr. Aus den Einnahmen finanziert der Verein einen Teil der Kostüme.

Die große Kappensitzung beginnt am Samstag, 10. Februar, 19.11 Uhr. Der Kartenvorverkauf ist am 26. Januar, 18 Uhr, im Foyer der Heinrich-Dorn-Halle. Die Kindersitzung ist für Sonntag, 11. Februar, 14.11 Uhr, angesetzt.

Alle Veranstaltungen finden in der Heinrich-Dorn-Halle statt. efx

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Husch, husch, husch, die Eisenbahn!

SCHNEIDHAIN Kinder lassen sich beim Hüttenzauber kutschieren – Johanniskrautöl ist gut nachgefragt

VON ESTHER FUCHS

Holunderblüten stärken die Abwehrkräfte und helfen bei Erkältung. Johanniskraut wirkt als Tee stimmungsaufhellend und beruhigend. Johanniskrautöl lindert Muskelverspannungen. „Sie können es aber auch zur Narbenbehandlung anwenden“, erläutert Christiane Onneken und hat noch viel mehr Tipps auf Lager. Sie ist Phytotherapeutin, kennt sich mit Pflanzen und Kräutern und deren Wirkungen aus. Der Schneidhainer Hüttenzauber, vor der Heinrich-Dorn-Halle vom Heimat- und Brauchtumsverein (HBV) veranstaltet, ist eine gute Gelegenheit, für natürliche Hausmittel zu werben.

HBV schafft ein Wohlfühlklima

Schnaufend dreht die Kindereisenbahn des Dampfbahnclubs Taunus (Oberursel) ihre Runden. Die Eisenbahner befeuern den Kessel der Lok – husch, husch, husch, die Eisenbahn! Die Wölkchen aus der Lok schieben sich zum Himmel, während Christiane Onneken ihre Tees, Öle, Gelees und Liköre erklärt. Die Pflanzen erntet sie hauptsächlich in Schneidhain. Johanniskrautöl läuft gut. „Da habe ich schon einige Fläschchen verkauft“, sagt Onneken und verweist dann auf ihre Beinwellsalbe für schmerzende Gelenke und gegen Muskelkrämpfe sowie die selbst genähten mit frischem Zirbenholz gefüllten Ruhekisschen. „Wenn Sie das ins Bett legen, schlafen Sie besser“, weiß die Kräuterfachfrau.

Lisa Dorn und ihre Mutter Petra hören zu. Ihre Hütte ist wieder mit jeder Menge Kunsthandwerk bestückt. Das Mutter-Tochter-Gespann sorgte mit selbst gemachter Bastelei wieder für Vielseitigkeit. „Selbstverständlich haben wir Tönies gebastelt. Darauf freuen sich die Leute“, sagt Petra Dorn. Ihre Tochter deutet auf die neuesten Modelle der kleinen Tontopfmännchen, die mittlerweile Sammlerwert haben. „Diesmal haben wir Schlüsselanhänger, kleine Laternen und neue Kunstkarten“, ergänzt Lisa Dorn. Kleine Tönies kommen besonders gut an. Engel, Fee, Schneemann, Koch und Schornsteinfeger. „Viele sammeln unsere Tönies und nehmen jedes Jahr eine Figur mit“, erläutern die Frauen.

Die Kerbeborsch bereiten Waffeln zu und Bombardino. Was um Himmels Willen ist Bombardino? Kerbevater Florian Selg erklärt: „Das ist eine Mischung aus Eierlikör und einem Schuss Rum mit Sahnehaube.“ Herzhafte Grundlage am Grill bilden die Steaks und Wildbratwürste. Manche Kinder beißen in die Wurst und rennen dann zur Eisenbahn. Die Preise sind in Schneidhain familienfreundlich, so dass auch eine zweite Runde mit der Lok möglich ist.

„Jeder soll sich hier wohlfühlen können“, sagen HBV-Vorsitzende Christine Grafe-Vidakovich und ihr Vize Oliver Ernst. „Unser Ziel ist es, alle Menschen am Ort einzubinden.“ Ernst ergänzt: „Schneidhain wächst. Es gibt Alteingesessene, die schon immer hier leben. Hinzu kommen die vielen Familien, die hierherziehen, weil sie den Stadtteil schätzen.“ Die Mischung stimmt beim Hüttenzauber, der besucht ist. Wer Süßigkeiten mag, belohnte sich mit einem Schneemann-Marshmallow von Bianca Högn, die mit ihrer Freundin auch Kekse gebacken hat.

Vereinsvorsitzende Grafe-Vidakovich lenkt den Blick auf den Weihnachtsbaumverkauf, der sich etabliert hat. Aus diesen Einnahmen unterstützt der HBV in diesem Jahr den Verein „Bürger helfen Bürgern“.

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Als die Bilder im Stadtteil laufen lernten

SCHNEIDHAIN – HBV zeigt bei Heimatkino-Premiere Filme von Hubert Müller aus dem Jahr 1973
Mittwoch, 22. November 2023, Taunus Zeitung / Lokales / efx

Das Popcorn riecht süßlich nach Karamell. Die Maiskörner platzen stilecht in der roten Maschine, so wie früher in den Kindertagen, als man gespannt vor der Leinwand den gepufften Mais knabberte oder sich nach der Werbepause das Eiskonfekt schmecken ließ. Es waren die goldenen Kinojahre mit vollen Sälen und ohne Couch-Streaming.

Am Sonntagnachmittag schien diese große Zeit der Cineastic noch einmal aufzuleben – allerdings nicht in einem Multiplex-Kino mit Dolby-Surround-Sound, sondern in der voll besetzten Schneidhainer Heinrich-Dorn-Halle. Dorthin hatte der Heimat- und Brauchtumsverein (HBV) bei freiem Einritt eingeladen, um beim Heimatkino die Filmspule in das Jahr 1973 zurückzudrehen. Gezeigt wurden Filme, die der leider viel zu früh verstorbene Schneidhainer Hubert Müller gedreht hatte.

Der Schneidhainer hatte seine Kamera zu Lebzeiten immer dann draufgehalten, wenn etwas los war in Schnaadem – von der Kerb bis zum Fußballturnier.

Mittlerweile sind die Filme digitalisiert und nicht nur für Ur-Schneidhainer sehenswert, was der Blick in die Heinrich-Dorn-Halle unterstreicht. Junge sitzen neben älteren Stadtteil-Bewohnern, „Eingeplackte“ neben Alteingesessenen.

„Wir sind überwältigt“, betont Oliver Ernst angesichts der großen Resonanz. Man habe 200 Stühle gestellt, so der HBV-Vize, und alle werden gebraucht. Auch am Rand suchen sich Gäste noch freie Plätze. Es ist eine Hommage an die alte Zeit und an Hubert Müller.

„Für ihn war die Filmerei kein Hobby, sondern eine Leidenschaft“, sagt seine Frau Christel. Auch sie ist unter den Besuchern.

Jahrelang präsentierte Hubert Müller selbst seine Jahresrückblicke. Im Juni 1990 verstarb er viel zu früh. Mit nur 53 Jahren, berichtet die Witwe.

Durch seine Filme bleibt Hubert Müller jedoch lebendig. Ehefrau Christel übergab sie nach dem Tod an die Stadt. Zu besonderen Anlässen präsentierte sie danach Hermann-Josef Lenerz.

Am Sonntag ist es der HBV, der bei Popcorn, Eiskonfekt und Cola die Mitbürger empfängt, von Trends aus ’73 berichtet und Werbespots aus den Siebzigern zeigt. Danach startet der Film.

Oli Ernst hat recherchiert. Zum Warmwerden fragt er: „Wisst Ihr wer damals Bundeskanzler war?“ „Willy Brandt!“ ruft das Publikum. Auch den damaligen Fußballmeister kennen sie noch: „Bayer München, wer sonst?“ Schlagerstars waren Roy Black und Rex Gildo. Begehrte Mädchennamen: Nicole, Tanja, Daniela, Claudia. Jungs hießen Michael, Markus, Stefan oder Andreas.

„Beim Seniorennachmittag des Ortsbeirats im vergangenen Jahr haben wir bereits einen Jahresfilm vorgeführt und dazu positives Feedback erhalten“, erläutert HBV-Vorsitzende Christine Grafe Vidakovich die Motivation zur Veranstaltung.

Was war los in Schneidhain vor 50 Jahren? Die Aufführung des Märchenballs „Dornröschen“ und ein entgleister Triebwagen am Bahnhof bringen Erinnerungen zurück. Der Wanderzirkus in der Grundschule und der Auftritt des Kinderchors unter der Leitung von Peter Joseph Ernst sind auf der Leinwand zu sehen. Dazu die Vereinsmeisterschaft der Judoka, ein Fußballturnier, die Schnaademer Kerb, Hochzeiten, Stammtische, Trimm-Dich-Spiele, Rollschuhlaufen – wer damals ein kleiner Schneidhainer Steppke war, schmunzelt nun als Erwachsener über die Bilder. Nicht alle, die erkannt werden, sind heute noch da – das bringt das Leben mit sich. Doch die Erinnerung an sie bleibt, dank Hubert Müller und dank des HBV. Der möchte sich auch künftig für den Erhalt der Heimathistorie einsetzen.

Am Abend endet die Vorstellung mit tosendem Applaus. „Die Gäste waren restlos begeistert“, berichtet der Vorstand tagsdrauf. Der HBV-Testballon flog hoch und weit. Nächstes Jahr soll es deshalb wieder ein Heimatkino geben. Dann mit der Rückschau auf das Jahr 1974. efx

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Anstehende Veranstaltungen