Emotionaler Abschied von zwei Trainerinnen

SCHNEIDHAIN – HBV-Kinderfastnacht mit tollen Tanzeinlagen, „Herrn Schlauberger“, „Frau Jauch“ und einer Premiere, die glückt – VON ESTHER FUCHS

Dienstag, 13. Februar 2024, Taunus Zeitung / Lokales

Luftschlangen, Luftballons, strahlende Gesichter und ein Bühnenprogramm von Kindern für Kinder. Eltern und Großeltern sind natürlich erlaubt. Doch schnell ist klar, wer am Sonntag das närrische Zepter in der Hand hält – der Nachwuchs gibt in der Heinrich-Dorn-Halle den Ton an! Der Heimat und Brauchtumsverein (HBV) lädt zur Kindersitzung ein.

Der Panzerknacker schunkelt mit dem Agenten. Der Polizist ruft Helau. Die Prinzessin rückt ihr Krönchen zurecht und staunt über die Kostüme der Garden und Schautänzerinnen auf der Bühne.

Viele Umarmungen und ein paar Tränen

Das Sitzungsprogramm steht dem der Erwachsenen in nichts nach. Nachwuchssorgen brauchen die Schnaademer nicht zu haben. „Lollipops“, „Bambini“, „Sweet Angels“ sind die jüngsten HBV-Eigengewächse. Befreundeten Tanzgruppen mischen mit. Die Schloßborner Garden sind angerückt. Nicht nur als fetzige Funkenmariechen sorgen sie für Kurtweil. Auch mit anderen Tanzdarbietungen lösen sie Begeisterungsstürme aus.

Die jungen HBV-Moderatorinnen Sarah und Alicia sind kostümiert, gut gelaunt und vorbereitet auf den Nachmittag. Das Narrenschiff manövrieren die beiden jungen Damen sicher durch den Konfetti-Ozean. Zum Warmwerden wird geklatscht.

Danach steigt Tiago, ein Neuling, als Redner in die Bütt. Der Zehnjährige nimmt die Erwachsenen aufs Korn. „Die meisten wissen es wahrscheinlich. Eltern, die sind oberpeinlich. Meine, die sind wirklich nicht zu loben. Ich denk mir, in meinem Kopf da oben: Sie müssen es doch checken, so Oldies, die müsste man verstecken.“ Tiago stichelt munter: „Meine Mutter, sonst auf Zack, hat, ich geb’s zu, zwar Geschmack.“ Doch die Kleidergröße „entspricht nicht mehr der Norm. Liegt wohl an ihrer Körperform.“ Die Premiere in der Bütt glückt.

Der Nachwuchs ist schon warm gefeiert. Aber die Moderatorinnen ahnen: „Da geht noch mehr.“ Also? „Kommt, lasst uns tanzen!“, rufen Sarah und Alicia. „Sascha, spiel’ doch bitte mal etwas zum Schunkeln!“, ermuntert Sarah den Mann am Keyboard und hakt sich bei Alicia ein. Sascha ist für die Musikeinlagen zuständig und macht, was die Jugend wünscht.

Die HBV-Lollipops tanzen ihren Candy-Tanz und lösen große Emotionen aus. Die Trainerinnen Katrin Weck, Lena Dorn und Lisa Büttner verdrücken im Anschluss ein Tränchen. Nach über zehn Jahren hören Lisa Büttner, kürzlich Mutter geworden, und Katrin Weck auf. Mit einem Geschenk und vielen Umarmungen gehen sie von der Bühne.

Wer schafft es, Jung und Alt mit witzigen Pointen und ganz ohne Lampenfieber zu begeistern? Henri und Johanna sind das Dreamteam und närrisches Zweigestirn mit Bühnenerfahrung. „Schneidhain sucht das Super Brain“, also das Superhirn, lautet ihre Parodie auf „Deutschland sucht den Superstar“. Die beiden Zehnjährigen mimen den Quiz-Kandidaten „Herr Schlauberger“ und „Frau Jauch“. „Wo kommen Sie her?“, fragt Johanna Jauch, die Quizmasterin. Henri Schlauberger, antwortet: „Von da vorne, aus der ersten Reihe!“ Eigentlich komme er ja aber aus einem Dorf, „aus Düsseldorf“, ergänzt er noch. Die Kinder lachen. Henri wird zum einstimmig Quiz-Champion gekrönt.

Mit fetzigen Rhythmen zeigen die Tänzerinnen der Schloßborner Minigarde ihren Showtanz und wechseln während der Aufführung sogar die Kostüme. Hebefiguren? Spagat? Das schaffen die Gardistinnen mühelos. Die HBV-Sweet Angels legen noch eine Schippe drauf. Der Kindergarten Purzelbaum grüßt musikalisch, und die kleinsten Sternchen der Schloßborner Fassenacht entzücken mit Taft und Tüll. Die HBV-Bambini leiten das große Bühnenfinale ein. Alle Protagonisten zeigen sich im Konfettiregen noch einmal dem Publikum. Mit einer Polonaise fliegen die Löcher dann zum Schluss durch den Käse. Nächstes Jahr feiern sie wieder Schneidhainer Kindersitzung. Das beschließt der Nachwuchs noch am selben Nachmittag.

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