„Schnaademer Kerb“ steht an – Ein Höhepunkt ist der Umzug am Samstag
von ESTHER FUCHS

Gut gelaunt und voller Tatendrang: Die Schneidhainer Kerbeburschen und -mädels während der Vorbereitungen auf die Kerb. © FOTO: EFX
Schneidhain – Wenn sich auf dem kleinen Vorplatz an der Wiesbadener Straße eine muntere Runde junger Menschen versammelt, dann ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass in Schneidhain bald wieder Kerb ist: Vom 27. bis 30. Juni wird auf dem Festplatz vor der Heinrich-Dorn-Halle ordentlich gefeiert. Die Vorbereitungen der Kerbeburschen und -mädchen befinden sich auf die Zielgerade. Der Apfelwein ist gekeltert.
Hübsche Bordüre für die Fahne
Mit Elan, Kreativität und jeder Menge Farbe entsteht die neue Kerbefahne. Die TZ beobachtet das Vorgehen. Im Schuppen neben dem Vorplatz projizieren die Aktiven zuerst das Motiv mit einem Projektor auf ein weißes Bettlaken. Mit schwarzer Farbe werden die Linien nachgezogen. Dann erfolgt der bunte Anstrich. Die 1,80 mal 2 Meter große Fahne liegt auf einem improvisierten Tisch aus zwei Holzböcken und einer dicken Holzplatte.
„Anna Schmitt und ihre Mutter werden auch dieses Jahr wieder die hübsche Bordüre um die Fahne herumnähen. Dann hält sie auch sicher am Holzstiel“, stellt Nina Grafe heraus. Seit vielen Jahren gehört sie dazu; ihre Mutter ist Vorsitzende des Heimat- und Brauchtumsvereins (HBV), der die Kerb organisiert. Zum großen Kerbe-Umzug sollen die Fahnenschwenker wieder durch Schneidhains Straßen ziehen, von festlicher Stimmung begleitet.
„Jeder ist bei uns willkommen!“, sagt Nina, und ihr älterer Bruder Moritz ergänzt: „Ob Kerbebursch oder Kerbemädel – wir freuen uns über alle, die Lust haben, mitzumachen und mitzugestalten.“ Interesse ist da: Paulina und ihre Freundin Helena schauen sich die Sache aus der Nähe an. Paulina berichtet: „Mein älterer Bruder Max ist schon bei den Kerbeburschen. Ich könnte mir vorstellen, auch Teil der Gruppe zu werden.“ Ninas Bruder Moritz übernimmt schrittweise das Amt von Langzeit-Schlagges Florian Selg. Unterstützung erfährt er von Simon Wendt.
Der festliche Umzug beginnt am Samstag, 28. Juni, um 15 Uhr und führt von der Wiesbadener Straße über Blumen- und Rossertstraße hin zum Festplatz. Entlang der Strecke verteilten die Kerbeburschen dieser Tage Zettel und Kerbepakete. „Kleine Bündel mit Birkenzweigen, Kreppband, Kabelbindern“, erzählen sie. Ziel: Die Anwohner können damit Zäune und Tore schmücken. Der Ortsteil soll strahlen. Am Samstag wird auch der Kerbebaum aufgestellt.
Auftakt mit Tanz und Gottesdienst
Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass dieses Jahr ohnehin festlicher und obendrein royaler Glanz über der Kerb liegt. Kerbemädel Julia Ernst, Tochter von HBV-Vize Oliver Ernst, ist kürzlich zur Falkensteiner Maikönigin gekürt worden. Im Bürgerhaus Falkenstein veranstaltete der Vereinsring den Tanz in den Mai, und Julia erhielt die Maikrone. „Wir freuen uns riesig, wenn auch zu unserer Kerb viele Gäste kommen“, sagt Julia gut gelaunt und greift zu Pinsel und Farbe. Die Fahne soll bis zum Nachmittag fertig sein.
Das Kerbeprogramm steht längst fest: Los geht es am Freitag, 27. Juni, um 18.30 Uhr mit dem Kerbegottesdienst im Festzelt. Ab 21 Uhr heißt es dann: Tanzfläche frei zur großen Kerbedisco, die den Auftakt in das Festwochenende schwungvoll einläutet.
Auf den Umzug am Samstag folgt am Abend Live-Musik mit der beliebten Band „Bongaz“ (ab 20 Uhr). Rock, Pop und Partyklassiker sorgen für Stimmung im Festzelt.
Am Sonntag, 29. Juni, beginnt um 11 Uhr der Frühschoppen mit der Egerländer Blaskapelle. Um 14 Uhr beginnt der Familiennachmittag. Die HBV-Tanzgruppen treten mit schwungvollen Choreografien auf. Den Abschluss macht am Montag, 30. Juni, die Feierabend-Kerb (ab 17 Uhr). Gegen 19 Uhr folgt die Kerbe-Beerdigung als symbolischer Abschied. Unterstützt wird die „Schnaademer Kerb“ von der Taunus Sparkasse und der Süwag.
ESTHER FUCHS
