Donnerstag, 09. Februar 2023, Taunus Zeitung / Lokales

Kampagne startet in Kuckuckshausen mit Schnitzel und Ballett – Sechs Formationen am Start

VO ESTHER FUCHS

Die Trainerinnen Lisa Dorn und Katrin Weck (stehend im Hintergrund von rechts) freuen sich mit den „Lollipops“ auf die Höhepunkte der Kampagne im Stadtteil. FOTO: efx

Ein Schritt nach rechts. Ein Tap nach links. Die Arme zur Seite. Sieben Mädchen im Alter von 7 bis 9 Jahren tanzen auf der Bühne der Heinrich-Dorn-Halle zum Takt eines aktuellen Charthits. Die Laune der Nachwuchstänzerinnen wie auch ihrer Trainerinnen ist prima. Schließlich geht es endlich wieder los, wird auch in Schneidhain in dieser Kampagne wieder Fastnacht gefeiert.

Der Heimat- und Brauchtumsverein (HBV) als Ausrichter der Schnaademer Fastnacht ist vergleichsweise gut durch die Coronapandemie gekommen. Nach fast drei Jahren ohne Karneval und Kokolores haben es die Schneidhainer geschafft, die Fastnacht in Kuckuckshausen auf festem Fundament zu halten.

Von ganz besonderer Tragkraft sind dabei die Tanzgruppen, sind die doch traditionell im Stadtteil sehr gut besetzt. Mit sechs Balletts wird der Verein in der laufenden Session aufwarten. Alle Altersgruppen sind vertreten. Vorwiegend weiblich, jung und junggeblieben, sind die Tänzerinnen. Es gibt aber auch ein Männerballett mit Herren im besten Alter. Die Trainerinnen der „Lollipops“, „Bambinis“, „Sweet Angels“, „Schnaadem City Girls“, „Kuckucksweiber“ und des Männerballetts zeigen in geballter Ladung ihr Können. Schließlich feiert die Stadtteil-Fastnacht einen halbrunden Geburtstag. 45 Mal wurde in Schneidhain schon Fasching gefeiert.

Bereits im Sommer vergangenen Jahres hatten die Trainerinnen denn auch ihre Fühler ausgestreckt, um ihre Mädchen zurück auf die Bühne zu bringen. Zur Kerb dann waren die Tänzerinnen wieder mit ersten Auftritten präsent.

Jetzt gilt es, den Choreographien für die anstehenden karnevalistischen Highlights den letzten Schliff zu verpassen. Entsprechend lang brannte in den vergangenen Wochen das Licht in der Heinrich-Dorn-Halle, wurde trainiert und getanzt.

Beim Trainingsbesuch unserer Zeitung sind es die kleinen Lollipos, die gerade an ihrem Tanz arbeiten. Die Mädchen kennen sich aus der Schule. Trotz Corona haben Greta und ihre Freundinnen die Lust am Mitmachen nicht verloren. Greta gehört mit neun Jahren zu den älteren Tänzerinnen und wird bald in eine neue Altersgruppe aufrücken. Derzeit genießt sie aber noch die Übungsstunden mit den Lollipops. Freundin Marta (8) lobt: „Das Beste an den Lollipos sind die Trainerinnen.“ Lisa Dorn und Katrin Weck fühlen sich geehrt. Die beiden Frauen verstehen es, die Kids bei Laune zu halten. Nach den Tanzstunden wird gespielt. Eine kleine Süßigkeit gibt es dann für den Nachhauseweg.

Weck startete ihre närrische Tanzkarriere auch bei den Lollipops. „Da war ich in etwa fünf“, erinnert sie sich. Seit 2011 trainiert sie den Nachwuchs gemeinsam mit Lisa Dorn, die ihr Erfolgsgeheimnis als Trainerin gerne preisgibt: „Tanzen soll Spaß machen. Das steht in Schneidhain im Vordergrund.“ Dorn und Weck sind nicht nur für die Choreographien ihrer Mädchen zuständig. Beide engagieren sich auch als aktive Tänzerinnen in der Gruppe „Die Kuckucksweiber“, die Anke Strotkemper anleitet.

Tänzerinnen gibt es im HBV übrigens auch in der Vorstandsriege. Lisa Dorn ist Schriftführerin, Vereinschefin Christine Grafe-Vidakovich ist ebenfalls in einer Gruppe aktiv.

Komplettiert wird der Stab der Trainerinnen durch Angela Villa und Vivien Trum, Julia Becker und Marie Goncalves sowie Aileen Klinger und Katrin Weck. Letztere stellen sich einer ganz besonderen Herausforderung, wollen sie doch die sieben Herren des Männerballetts taktvoll in Bewegung bringen.

Ein kleiner Vorteil könnte dabei sein, dass in Schneidhain etwas mehr Zeit zum Üben bleibt. Die Fastnachter in Kuckuckshausen gehören nämlich traditionell eher zu den Spätstartern. Man könnte auch sagen: Die Schneidhainer kommen, langsam, aber gewaltig.

Während andere Korporationen ihre großen Sitzungen schon hinter sich haben, ist die heiße Phase der Session im Stadtteil noch nicht einmal offiziell eröffnet. Dafür nehmen sich die Freunde des Karnevals im Stadtteil am kommenden Sonntag, 12. Februar, Zeit. Für 11.11 Uhr laden der HBV und die Ballette zu einem Klassiker der Schneidhainer Fastnacht ein: Der närrische Frühschoppen bei freiem Eintritt und Schnitzel steht an.

Am Samstag, 18. Februar geht es dann um 19.11 Uhr in der Heinrich-Dorn-Halle richtig los. Die Kostüm- und Kappensitzung mit Büttenreden, Musik und Tanz verspricht Kurzweil und gute Laune. Einen Tag später, am Sonntag, 19. Februar, sind von 14.11 Uhr an Kinder, Eltern und Großeltern zur Kindersitzung in die Heinrich-Dorn-Halle eingeladen. Der HBV freut sich auf die Kampagne, viele Besucher und gerne auch neue Mitglieder, die Passagiere an Bord des Narrenschiffs werden wollen.

Wer sich seine Karten für die große Kostüm- und Kappensitzung noch nicht im Vorverkauf gesichert hat, kann bei der Kampagneneröffung am 12.02.23 Ausschau nach Restkarten halten. Der Eintritt zur Kostüm- und Kappensitzung kostet 12 Euro. Für die Teilnahme an der Kindersitzung zahlen Erwachsene 7 und Kinder 5 Euro.

https://hbv-schneidhain.de/wp-content/uploads/2023/02/230209-TZ-Fastnachter-tanzen-zum-Fruehschoppen-an.pdf