SCHNEIDHAIN – Heimat- und Brauchtumsverein hat „Hüttenzauber“ noch nicht abgeschrieben – Fastnachtskampagne abgesagt

Mittwoch, 01. Dezember 2021, Taunus Zeitung / Lokales

Fünf Meter hoch und mit saftig grünen Tannenzweigen strotzt der Baum der Kälte und dem Corona-Blues. Aufgestellt und geschmückt haben ihn die Mitglieder des Heimat- und Brauchtumsvereins Schneidhain. Ein bisschen Weihnachten muss schon sein, sind sich Vereinschefin Christine Grafe-Vidokovich und ihr Vize Oliver Ernst einig. Mit den Vorstandsmitgliedern Lisa Dorn, Jens Werner und einem Dutzend Helfer schmückte der Verein am Samstagvormittag den Kuckuckstreff. Den Baum spendierte die Familie Arora, die die Dorfschänke betreibt.

Auch die Aroras sind mit Enkel Sunjay vor Ort und helfen mit. Den Baum haben die Geschäftsleute über Beziehungen zu den Nachbarn bekommen. Familie Jug verkauft seit vielen Jahren Weihnachtsbäume in Schneidhain. Die Tanne wird mit flinken Händen und aus dem Dorf gespendeten Dekorationen schön gemacht.

Eigentlich fand hier jährlich der Hüttenzauber statt. Dieser soll nun nach einjähriger Corona-Zwangspause auf dem größeren Vorplatz der Heinrich-Dorn-Halle stattfinden.

Obschon alle Pläne gemacht sind, geben sich die HBVler am Weihnachtsbaum verhalten optimistisch. Die Stimmung ist eher moll. „Die Veranstaltung ist mit einem großen Fragezeichen versehen“, sagt Grafe-Vidakovich.

Die Organisation zum Budenzauber 2021 stehe zwar, doch „ob der Hüttenzauber stattfindet, darüber gehen Meinungen auseinander“, ergänzt die Vorsitzende.

Grund zur Freude besteht immerhin darin, dass der Verein trotz der langen Pandemiezeit, die Umstellungen und Einbußen fordert, noch immer zusammenhält. 80 Meter Lichterketten mit 800 Birnchen haben die Helfer am Vormittag schnell montiert. Die Kugeln glänzen nun in bunter Farbenpracht.

Froh ist man auch darüber, „dass wenigsten zwei Veranstaltugen stattfinden konnten“, so Oliver Ernst. Er ergänzt: „Sowohl das Konzert als auch der St. Martinsumzug, der ja einer der wenigen hier in der Region war, sind gut angenommen worden.“ Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen wurden umfassend eingehalten. Die Besucher dankten dem Verein die umfangreichen Vorbereitungen noch Tage später.

Den Hüttenzauber hat man vielleicht auch deshalb noch nicht ganz abgeschrieben. Die Fastnachtskampagne 2021/22 muss in Kuckuckshausen jedoch allen Planungen zum Trotz doch wieder ausfallen. Die Narrhalla bleibt geschlossen. Lisa Dorn weiß, wie schwer sich der Verein mit der Entscheidung getan hat. „Es ist ja aber nicht nur der immense Mehraufwand auf der Bühne und im Publikum. Auch in den Umkleiden müssen wir so viele Sicherheitsvorkehrungen treffen.“ Der Aufwand sei kaum leistbar. Und auch die damit verbundenen Mehrkosten drücken auf die Vereinskasse.

In einem langen Gespräch habe der Vorstand mit Vertretern des Elferrats und Tanztrainerinnen entschieden, die Kampagne doch besser abzusagen.

Die Kugeln am Weihnachtsbaum öffnen zwar keinen Ausblick in die Zukunft. Doch der HBV sendet damit einen Gruß nach oben in der Hoffnung auf Einsicht zum Wohle aller Menschen.

Von Esther Fuchs

https://hbv-schneidhain.de/wp-content/uploads/2021/12/211201-TZ-Wenigstens-der-Weihnachtsbaum-steht-und-ist-geschmueckt.pdf

v.l.n.r. Oliver Ernst, Christine Grafe-Vidakovich, Lisa Dorn und Jens Werner