Taunus-Zeitung vom 25.10.2022

SCHNEIDHAIN – Schlagernacht findet auch bei der zweiten Auflage guten Anklang
VON ESTHER FUCHS

Breitbeinig, die Sonnenbrille über die Haare geschoben: Der Sänger von „Aber Hossa“ legte sich mit seinen Mitstreitern schwer ins Zeug.

„Guten Abend, meine sehr verehrten Damen und Herren. Hier ist sie wieder. Ihre Hitparade“ – das klingt doch nach, na? Dieter Thomas Heck, dem legendären Moderator (1937 bis 2018), der die ZDF-Kultsendung mehr als 180 Mal präsentierte. Doch der Ausruf, der durch den Saal in Schneidhain schallte, stammte von der Band „ABER HOSSA“. Edu, Rainer, Emil, Ralf und Bernd sind fünf Herren im besten Alter und bilden eine deutsche Schlager-Rocker-Band, die vor rund 150 Gästen in der Heinrich-Dorn-Halle aufspielte. Der Heimat- und Brauchtumsverein (HBV) veranstaltete nach dem Erfolg im Herbst 2021 erneut ein Schlagerkonzert. Die Frauenherzen waren verzaubert, als „ABER HOSSA“ die in blauviolettes Licht eingetauchte Bühne betraten. In Glitzerkleidung, Schlaghosen, Plateauschuhen, mit sichtbaren Brusthaaren und Sonnenbrillen gaben die Band-Mitglieder einiges her. Edu besang das „Festival der Liebe“ in feinster Jürgen-Marcus-Manier.

Die 82 Jahre alte Heidi, umarmt von ihrer Freundin Martina, reiste kurzentschlossen aus Seligenstadt an. FOTOs: Fuchs

Seniorin (82) nimmt weite Anreise auf sich

Die Party ist nur was für junge Leute? Von wegen. Martina und ihre Freundin Heidi (82) reisten eigens aus Seligenstadt an. Die „Straße ins Glück“ führte also direkt zu Sänger Edu, der eine Mischung aus Jürgen Marcus und Elvis abgab. Doch auch Udo Jürgens fand in Edu einen guten Nachahmer. „Aber bitte mit Sahne“, forderten da Heidi und Martina. Die beiden Frauen kauften spontan Karten im Internet und brausten aus dem Landkreis Offenbach in den Hochtaunus. „Jetzt sitzen wir hier und haben enorm viel Spaß. Die Band ist richtig gut“, befand Martina und erhielt die Zustimmung der Kerbeborsch. Auch sie waren vollzählig gekommen, um am Bühnenrand mitzufeiern. Alteingesessene und Neuzugezogene kamen ins Gespräch. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, schallte der „Höhner“-Evergreen von der Bühne. Auf der Bühne hatten „ABER HOSSA“ das Mikrofon in der Hand. In der Küche belegte die Küchencrew um Jörg Beuth eifrig Brötchen. Claudia, Annette, Lena, Jörg und Petra sorgten für Nachschub. Schnitzel-, Fleischkäse und Käsebrötchen wurden bestellt. An der Bar gab es Sekt, Hochprozentiges und nicht-alkoholische Getränke. Der Abend machte es leicht, neue Bekanntschaften zu schließen. „Wir haben wohl wieder den Geschmack des Publikums getroffen“, sagte HBV-Chefin Christine Grafe-Vidakovich zufrieden. Sie blickte auf die Gäste und freute sich, dass sich die Mühe gelohnt hatte. Vergangenen Herbst wagte der HBV das neue Angebot erstmals. Die Schlagernacht war damals gut besucht.

Die Jungs von „ABER HOSSA“ holten die Besucher mit „Fiesta Mexicana“ ab. Edu, Rainer, Emil, Ralf und Bernd warfen Sombreros ins Publikum. Zu den Höhnern regnete es „Kamelle“. „Ti Amo“ schmetterte Edu. „Himbeereis zum Frühstück“ von Hoffmann & Hoffman versüßte Erinnerungen. Wolfgang Petry beendete den Abend zu später Stunde. „ABER HOSSA“, so dachten sich da wohl nicht nur Martina und Heidi. Beide versprachen: „Diese Jungs müssen wir einfach noch mal wiedersehen!“

Martinstag mit Umzug und Blaskapelle

Der Heimat- und Brauchtumsverein bringt sich in Schneidhain stark ein. „Am 10. November feiern wir wieder St. Martin mit allem, was dazu gehört“, kündigt Vorsitzende Christine Grafe-Vidakovich an. Der Abend starte mit dem Gottesdienst um 17.30 Uhr, den Pfarrer Timo Winzler hält. Die Grundschule „Am Kastanienhain“ habe signalisiert, sich zu beteiligen. Um 18 Uhr starte der Umzug durch den Ort. Für musikalische Untermalung reise die Blaskapelle Hornau an. Auf dem Platz zwischen Grundschule und Heinrich- Dorn-Halle ende der Umzug. Dort können alle noch bei Glühwein, Kinderpunsch und Martinswecken zusammenstehen. Am 10. Dezember folgt der Hüttenzauber auf dem Platz vor der Heinrich-Dorn-Halle. Glühwein, Grillgut, Fischbrötchen, Reibekuchen und andere Speisen und Getränken werden neben Bastelarbeiten und Backwaren zum Kauf angeboten. Lisa Dorn arbeitet dafür bereits in ihrer „Tönie Werkstatt“. Ein neues Tönie-Sortiment aus kleinen Tontöpfen soll die Besucher anziehen. Der Nikolaus hat sich den Tag im Terminkalender angekreuzt. efx

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